Weinreben schneiden
Weinstock zählt zu den flexiblen Pflanzen. Weinliebhaber und Gärtner wissen jedoch, dass Weinreben sowohl im Weinberg als auch im Hausgarten einen regelmäßig durchgeführten Schnitt benötigen. Hierbei spielen die Schnittformen und der gewählte Zeitpunkt gleichermaßen eine wichtige Rolle. Gerade die Weinreben sind auf einen starken Schnitt angewiesen, um überhaupt adäquat wachsen und Trauben tragen zu können.
Sommerschnitt wein
Warum steht der Sommerschnitt bei den Weinreben an?
Der Sommerschnitt ist für die meisten Weinliebhaber nur dann von Bedeutung, sofern sie einen besonders hochwertigen Wein im Weinberg oder im Garten anbauen wollen. Auch bei sehr starkwüchsigen Sorten erfolgt gerne ein Sommerschnitt. Durch das Entfernen der langen Triebe, auch Geiztriebe genannt, kann ein Freund des Weines insbesondere in den ersten Standjahren für eine notwendige Ordnung im Wachstumsstadium der Rebe sorgen.
Im Spätsommer macht das Entfernen der großen Blätter durchaus Sinn. Denn durch das sogenannte Entlauben können die Sonnenstrahlen besser an die Trauben gelangen. Erfahrene Weinmacher wissen jedoch, dass man ja nicht zu viele Blätter entfernen sollte. Ansonsten kann den heranreifenden Trauben ein Sonnenbrand drohen.
Wein schneiden sommer
Ein weiter Punkt, der für einen schonenden Sommerschnitt spricht, ist der, dass sich dadurch die eher aufwendigen Arbeiten beim wichtigen Schnitt im Winter verringern. Durch den Schnitt im Sommer sieht der Weinrebenstock dann in den kalten Monaten des nächsten Jahres viel übersichtlicher aus.
Ein richtig durchgeführter Sommerschnitt erfüllt oftmals nur den einen Sinn und Zweck. Nämlich für ein ordentliches Aussehen des Weinspalieres zu sorgen. Vor allem bei Weinreben, die als Fassadenzier bei großen alten Häusern dienen, kann mit einem Schnitt im Sommer viel bewirkt werden. Weinkenner wissen natürlich, dass es bei den Weinreben wesentlich bedeutendere Schnitte gibt, wie zum Beispiel den Winterschnitt, den Verjüngungsschnitt oder den Auslichtungsschnitt zu Beginn des Monats März.
Weinstock schneiden
Wie und wann erfolgt der Sommerschnitt bei den Weinreben generell am besten?
Gartenfreunde kümmern sich auch im Sommer um ihre Weinreben. Dieser Schnitt in der heißesten Phase des Jahres kann sich über mehrere Tage und auch Wochen hinziehen. Das heißt: Es können ab Anfang Juli bis in den Spätsommer hinein immer wieder unnütze Triebe und großflächige Blätter entfernt werden. Das sogenannte Ausdünnen hat die eine entscheidende Wirkung, nämlich dass die Energie allen voran in die Fruchtbildung und weniger in das Triebwachstum fließt.
Das sollten Weinliebhaber beachten:
- In der Traubenzone sollte der Rebstock vorwiegend entlaubt erden. (Vorsicht: Mit Maß und Ziel!)
- Mitte Juni bis Mitte August ist der beste Zeitpunkt, um mit dem Schneiden der Weinreben zu beginnen.
Wer für Ordnung sorgen möchte, ist gut beraten, einen Sommerschnitt im Weinberg oder im Garten durchzuführen. Winzer und Hobbywinzer greifen im Sommer gerne zur Rebschere und bringen ins Gestrüpp die rechte Ordnung hinein.
Weinreben richtig schneiden
Wie der eigentliche Sommerschnitt gemacht werden sollte:
- Damit sich keine neuen Triebe aus den verbleibenden Augen bilden können, sollte man die Triebe unterhalb der Veredelung ausreißen.
- Abgebrochen werden sollten in der warmen Jahreszeit außerdem die zu dicht stehenden Austriebe sowie Kümmertriebe und unnötige Wasserschosse.
- Bei zu dicht stehenden Blättern bewirkt das Auslichten, dass Pilzerkrankungen vorgebeugt werden kann.
- Beim Auslichten sollte der Hobbywinzer darauf achten, dass trotz Blattentfernung noch genügend Beschattung im Weinstock gegeben ist. Die Beeren könnten ansonsten durch eine zu heftige UV-Bestrahlung der Sonne geschädigt werden.
- Zum Schnitt im Sommer gehört natürlich auch das Herausschneiden von sehr schwach entwickelten Trauben dazu. Nur dann jedoch, wenn der Rebstock einen vollen und dichten Fruchtbehang aufweist. In guten Jahren werden im Zuge des Sommerschnittes rund 30 Prozent der Trauben entfernt. Der restliche Teil der Trauben ist in der Lage, kräftige, schöne und große Beeren auszubilden. Diese sind dann im Normalfall reich an Aromen und besonders süß.
Unwesentliche Triebe, auch Sommertriebe oder Geiztriebe sowie große Blattmassen nahe den Trauben braucht es nicht, um einen guten Wein zu produzieren. Das regelmäßige Entfernen in den Sommermonaten ist vonnöten, damit Blätter und Triebe keine wertvolle Pflanzenenergie mehr im Stadium der Beerenreife verbrauchen. Außerdem wird aus der Sicht erfahrener Weinbauern die These vertreten, dass es beim Weinanbau ein ungeschriebenes Gesetz zu berücksichtigen gilt: Ein zu geringer Schnitt beim Ziehen einer Weinrebe wird als arger Fehler eingestuft.
Wann werden die Tafeltrauben geschnitten?
Bei den Tafeltrauben werden die Rebstöcke stark zurückgeschnitten und das jedes Jahr. Dadurch erzielt der Gärtner bzw. der Weinanbauer eine gute Ernte. Der Zeitpunkt des Schnittes erfolgt im zeitigen Frühjahr. In dieser Jahreszeit stehen die Pflanzensäfte noch nicht allzu sehr unter Druck.
Der Rückschnitt ist auch im privaten Bereich zu empfehlen. Er findet idealerweise in den letzten beiden Wintermonaten Februar und März statt. Es werden des Öfteren mehrere Haupttriebe oder wahlweise auch nur ein Trieb stehengelassen. Auf bis zu zwei bis drei Augen werden die Seitentriebe des Rebstockstammes eingekürzt. Bei den Tafeltrauben wird der Schnitt nicht wie sonst üblich über einem Auge getätigt. Der Trieb wird in etwa in der Mitte geschnitten, also genau zwischen zwei Augen.
Wie sieht die Pflege der Weinstöcke innerhalb eines Jahres aus?
Die Pflege der Weinstöcke hängt von vielerlei Faktoren ab. Die Sorte spielt ebenso eine Rolle wie auch der Standort und das Alter der Rebstockanlage. Des Weiteren sind das Klima, das Wetter und der Boden wichtige Aspekte beim Pflegen und Hegen von Weinberggütern.
Wichtig für Weinliebhaber ist, sich an alle notwendigen Maßnahmen zu halten. Die Bodenbearbeitung, Düngung, das Auslichten und Mulchen sind Teil des großen Ganzen im Bereich der Traubenproduktion. Ein Weinstock braucht die diversen Schnitte. Nach dem Schneiden in der ausklingenden Phase des Winters wird das Binden der Triebe an die vorhandenen Drähte bzw. einfachen Seile durchgeführt. Unkrautbekämpfung und Entlaubungsarbeiten fallen ebenso hinein wie auch die angemessene Versorgung mit Wasser.
Wie viel Wasser brauchen Weinreben während des Wachs- und Reifestadiums?
Von Beginn weg brauchen Reben ausreichend Wasser und zwar unmittelbar nach der Anpflanzung. Erst die Gabe von Wasser ermöglicht es den jungen Pflanzen, gut anzuwachsen. Die Bewässerung ist mit der Bodenart und mit der Bodenzusammensetzung eng verbunden. Staunässe vertagen die Reben nicht gut. Daher sollte im Vorfeld dafür gesorgt werden, dass schwere und dichte Böden aufgelockert werden. Die Zugabe von Drainagematerialien wie Sand, Blähton oder Kies begünstigen gute Bodenverhältnisse für die Pflanzen. Die Wassermenge wird zudem vom Alter der Weinrebe bestimmt. Die Versorgung jeder einzelnen Pflanze mit 10 bis 20 Liter sollte wöchentlich einmal sichergestellt werden.